


Pierre ist 25 Jahre alt, als er aus Wyoming zurückkehrt, um mit seiner Verlobten Claire den Hof seines Vaters in der französischen Heimat zu übernehmen. Der junge Landwirt strotzt nur so vor neuen Ideen und Tatendrang, wohingegen sein Vater Jacques nur schwer loslassen kann. Zwanzig Jahre später ist der Betrieb gewachsen und mit ihm die Familie. Doch die glücklichen Tage der gemeinsamen Hingabe für Hof und Land gehören bald der Vergangenheit an. Denn trotz aufopferungsvoller harter Arbeit bis hin zur Erschöpfung und der tatkräftigen Unterstützung von Claire und den beiden Kindern wachsen die Schulden – und mit ihnen Pierres Verzweiflung.
Inspiriert vom Leben seines Vaters erzählt Regisseur Edouard Bergeon mit seinem Nummer-1-Hit aus Frankreich eine universelle Geschichte der Generationen zwischen Lebensträumen und Existenzsorgen. In großen Landschaftsbildern wirft das bewegende wie hochaktuelle Spielfilmdebüt mit einem überragenden Guillaume Canet in der Hauptrolle einen zutiefst menschlichen Blick auf die dramatischen Arbeitsbedingungen der Landwirte und den Preis unserer Nahrung.
Ausgezeichnet mit dem Prädikat "besonders wertvoll" von der Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) die in ihrer Jurybegründung unter anderem schreibt: "Auf alle Fälle bietet der Film interessante und bislang eher sträflich vernachlässigte Einblicke in das Leben als Landwirt und zeigt, welchem Wandel und welchen Herausforderungen dieser Berufsstand unterworfen ist. Getragen wird der Film von wunderbaren Hauptdarsteller*innen, bei denen vor allem Veerle Baetens, Guillaume Canet und Rufus herausragen. Dabei beweisen sie auch großen Willen zur Authentizität und zeigen sich derart abgearbeitet, müde und schmutzig, dass man ihnen die harte Arbeit auf dem Land sofort abnimmt und keinen Moment am Wahrheitsgehalt des Gezeigten zweifelt. In vielen Momenten spürt man deutlich, dass der Regisseur den mühevollen Alltag auf dem Land nicht nur sauber recherchiert hat, sondern ihn aus eigener Anschauung kennen muss. Bemerkenswert ist zudem die Vielschichtigkeit der Emotionen, die sorgsame Balance zwischen Momenten voller Freude und Episoden der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, die sich auch in sehr unterschiedlichen Lichtstimmungen ausdrückt. Hinzu kommt eine Ausstattung, die zu keinem Moment je wie eine Kulisse erscheint, sondern einen scheinbar sehr authentischen Blick auf das gezeigte Milieu vermittelt - auch hier dürfte Edouard Bergeons eigenen Geschichte sich als Glücksgriff erwiesen haben. DAS LAND MEINES VATERS ist ein Film, der zum Diskutieren und Nachdenken anregt und der die Jury mit kleinen Abstrichen bei der Dramaturgie sehr zu überzeugen wusste, sodass sie sich einstimmig für die Vergabe des Prädikats „besonders wertvoll“ entschloss."

