Eckart Irion ist ein besonderer Mann mit einem besonderen Beruf: er erforscht und züchtet neue Getreidesorten. Dabei arbeitet er nicht, wie heute üblich, mit gentechnischen Methoden, sondern hält sich an das uralte Prinzip der Auslese.
Und er hat auch ganz andere Ideale als die moderne Agrarindustrie, die darauf abzielt, einige wenige Hochertragssorten zu züchten, die möglichst universell einsetzbar sind und möglichst resistent gegen Ungeziefer und Krankheiten. Das lässt sich oft nur indirekt erreichen, indem man Resistenzen gegen bestimmte Herbizide, Pestizide und Insektizide erzeugt, also einen Chemieeinsatz mit einkalkuliert.
Neben Roggen, Weizen und Hafer erforscht Irion auch eine rund 8000 Jahre alte heimische Weizenart, die irgendwann in Vergessenheit geraten ist. Gutes Saatgut kann nicht aus dem Labor kommen, sondern muss in einer natürlichen Umgebung heranreifen, in einem streng kontrollierten Kreislauf: deshalb baut er das Futter für seine Kühe, Pferde, Hühner und Enten selber an und diese liefern wiederum den Dünger für das Getreide.