


Ein Fenster öffnet sich in die menschliche Dimension von Flucht und Migration – und lädt uns ein, mit Gefühl, Verständnis und Solidarität zu erleben. Exodus – Der weite Weg begleitet sieben Menschen aus vier Erdteilen auf ihrem aufreibenden und zugleich hoffnungsvollen Weg: von der Heimat, die sie verlassen müssen, bis zu Orten des Ankommens oder erneuten Aufbruchs. In Ländern wie dem Südsudan, Myanmar, der Westsahara, Brasilien oder Deutschland dokumentiert Regisseur Hank Levine in eindrücklichen Bildern, wie materieller Verlust zur Chance auf ein neues Leben wird.
Der Film zeigt: Wenn es einer Zivilisation gelingt, neue Geschichten von Schutz, Hoffnung und Zukunft zu erzählen, entsteht nicht nur ein Ort des Zufluchts — sondern ein Raum für Menschenwürde und Selbstbestimmung. Die Protagonisten und Protagonistinnen erleben nicht bloß Flucht, sondern Neubeginn; sie finden trotz Grenzen und Unsicherheit Wege zum Verständigen, zum Mit-Fühlen und zur Menschlichkeit.
Unterlegt mit poetischem Kommentar von Taiye Selasi und atmosphärischer Musik von Hauschka, gelingt Levine ein vielschichtiges Dokument, das durch seine Bildkraft, seine Nähe und seine große thematische Tiefe berührt. Dieser Film öffnet ein Fenster in die globale Realität der Migration – und fordert uns heraus: Wollen wir dabei bleiben, Zuschauer zu sein – oder Mitreisende auf dem Weg zu einer menschlicheren Welt?

