Ein Roadmovie, das einen Blick hinter die Fassade wirft, die hintersten Täler Kärntens bereist, um seine ehemaligen Unterstützer und Kollegen zu treffen und das Umfeld das ihn formte sowie die volkstümlichen Traditionen, die er förderte zu ergründen. Der Film versucht einen Einblick in die wirkliche Person Haiders, abseits seiner widersprüchlichen Person, seiner Ziele und Strategien zu geben und jene illusionären und betrügerischen politisch-populistischen Methoden, die sich seither in ganz Europa etabliert haben, aufzuzeigen.
Haider war niemandes Abziehbild und niemandes Nachläufer – er war ein Original. Zweifelsohne war er der erfolgreichste europäische Rechtspopulist. Niemand sonst hatte eine solche Anziehungskraft. Niemand sonst hat so schnell an Bedeutung gewonnen. Für viele war er ein Idol. Er setzte Trends. Seine Parolen wurden seither nicht nur von rechtspopulistischen Bewegungen in ganz Europa aufgegriffen, sondern haben auch Einzug in unsere Gesellschaft gefunden.
Wer ist eigentlich der Mann, der 1999 ganz Europa zittern ließ als seine Partei 27% bei den Nationalratswahlen erreichte und in die österreichische Regierung einzog? War er ein Kärntner Traditionalist, Nazi, verkappter Christdemokrat, metrosexueller Yuppie? Die immer neuen Gesichter Jörg Haiders faszinierten und irritierten Viele. Keiner seiner Wähler konnte je mit Sicherheit sagen, was genau sie wählten: Eine Idee, einen Opfermythos, eine Ideologie oder einen Mann, der gerne 100 Euro Scheine verschenkte und viele Versprechen machte.
Aber was steckte hinter Haiders Grinsen und Versprechen? Was für ein Mensch war er? Was waren seine Visionen? Hatte er je welche oder war die Politik nur ein Mittel seinen Geltungsdrang zu befriedigen? War er eher ein österreichisches Phänomen oder Inbegriff des modernen europäischen Rechtspopulisten? Woher kommt die kollektive Hysterie um seine Person? War er ein politisches Ausnahmetalent? Oder wurden seine Kollegen und Bewunderer lediglich von seinem Schauspieltalent geblendet? Vor allem, was bleibt von Haiders Politik? Das sind die Fragen, die Regisseurin Nathalie Borgers auf ihrer Reise durch das „Haiderland“ begleiten.