Vor allem die Britischen Inseln bergen eine nahezu unerschöpfliche Fülle von „heiligen Kultorten“: Dolmen, Steinkreise, heilige Quellen, Eremitagen, Höhlen, alte Friedhöfe und Kirchenruinen bezeugen eine jahrtausendealte europäische Spiritualität, die von der Megalithzeit über die Kelten bis zu den Sagen um König Arthur und den „heiligen Gral“ sowie zu Zeugnissen eines frühmittelalterlichen keltischen Christentums reichen. In einer persönlichen Reise begibt sich der Filmemacher zu ausgewählten Orten in Cornwall, Wales und England, um zu erkunden, wie die sagenhaften Orte auf ihn wirken. Eher ein poetischer Filmessay als eine „objektive“ Doku, versucht der Film anhand von Stimmungen und Atmosphären eine Ahnung von der damals dort gelebten Spiritualität zu vermitteln, die auch uns heute noch berühren kann.
Seit ich 1987 das erste Mal nach Schottland reiste, hat mich dieses Land tief in seinen Bann gezogen. Damals wie heute ist es eine Region voller Geheimnisse und betörender Schönheit. Hier stiess ich erstmals auch auf jahrtausendealte Spuren europäischer Spiritualität, die ich vorher noch nicht kannte: die Sonnentempel der Megalithzeit, vorchristliche „heilige Orte", Formen eines naturverbundenen keltischen Christentums und Landschaften, in denen man eine „erfüllte Einsamkeit“ erleben konnte. Schottland wurde für mich zu einer Art „Mutterland“, das ich noch viele Male bereiste, immer hatte ich dabei das Gefühl, in eine verlorene Heimat zurückzukehren. Nach und nach reifte der Plan, einen ganzen Film über diese rätselhafte „terra incognita“ zu drehen, die mich von allen bisher besuchten „Seelenlandschaften“ am meisten berührte. Rüdiger Sünner
"Der bereits vorliegende erste Teil der Reihe (über England und Wales) lockt mit Bildern von Kapellen, Dolmen, Heiligen Quellen – eine Einladung zur Reise in eine vor- und frühchristliche Vergangenheit. Dass diese zugleich zu einer Reise nach Innen gerät, ist wohl genau das, was der Autor mit der neuen Reihe bezweckt. (Die Filmische Reise nach Schottland ist mittlerweile erschienen und Reisen zu zu deutschen Seelenorten werden folgen.) Ungebunden an ein biographisches Gerüst, darf sich die Magie von Natur und steinernen Zeugen der Vergangenheit auf ihre eigene Weise entfalten …
Mit dem Hochglanz-Seelenbegriff der Lifestyle-Branche, die angesichts luxuriöser Rückzugsorte für zivilisationsgeplagte Gutbetuchte von »Soulscapes« (so auch der englische Titel) spricht, hat dies alles glücklicherweise nichts zu tun. »Seelenlandschaft« – das meint wohl eine Landschaft, die in uns etwas zum Klingen bringt, das vorher nicht da war, oder von dem wir vielmehr nichts wussten: Eine innere Landschaft erhellt sich durch das Licht einer äußeren." ~Evolve