Merlin ist ein Mann mit einer traurigen Vergangenheit: In einem tragischen Unfall verliert er seine Freundin Penny und fühlt sich seitdem für ihren Tod verantwortlich. Er arbeitet als Cutter in einer Filmproduktionsfirma und bereitet gerade eine Dokumentation zur Abnahme vor, als ihm bewusst wird, dass sich sein Leben alle paar Minuten wiederholt. Nach vergeblichen Versuchen, der Zeitschleife zu entrinnen, entdeckt er, dass das Paket, welches ihm geschickt wurde, nicht zufällig genau innerhalb dieser Zeitschleife bei ihm angekommen ist. Darin befinden sich allerlei Utensilien, die aus einer anderen Zeit zu stammen scheinen. Das Herzstück ist ein Grammophon mit einer Botschaft des Zeitreisenden Thadeus Moff. Mit dessen Hilfe erlernt Merlin, die Zeitschleife zwar nicht zu stoppen, aber zu verschieben. Gemeinsam mit einer stummen, aber bewaffneten Unbekannten namens Ava soll er eine mysteriöse Aufgabe erledigen. „Töte den Clown und rette die Meerjungfrau“ ist die Botschaft des Zeitreisenden - und was es damit auf sich hat wird dem ungleichen Team Ava und Merlin schon bald bewusst, denn auch Ava hat eine ähnlich tragische Vergangenheit wie Merlin zu bewältigen. Sie wurde als Kind von einem Mann entführt, der sich als Clown verkleidet hatte. Merlin hingegen sah seine geliebte Penny zuletzt in der Verkleidung einer Meerjungfrau.
Die Geschichte erzählt von Zeitschleifen, die nur wenige Minuten dauern. Das Publikum erlebt die Geschichte dabei aus Perspektive von Merlin und Ava in Echtzeit: Immer nur einige Minuten vorwärts – dann läuft die Zeit rückwärts. Unterbrochen werden diese Zeitschleifen von Rückblicken in Ava und Merlins Vergangenheit. Die Handlung setzt sich so vor dem inneren Auge des Publikums immer weiter zusammen – wie ein Puzzle aus Teilen der Zeit.
„t=E/x²“ entstand als typisches Independent-Filmprojekt, unterstützt von einer Crowfunding-Kampagne und der hessischen Filmförderung. Der psychedelische Zeitschleifen-Pop-Art-Steampunk-Puzzle Film hält vermutlich den Weltrekord an den meisten Rückwärts-Szenen innerhalb eines Spielfilms.
Inhalt
REGIE-STATEMENT VON REGISSEUR ANDREAS Z. SIMON
„t=E/x² erzählt die Geschichte zweier Menschen in einer dreiminütigen Zeitschleife, konsequent in Echtzeit – und zwar immer 3 Minuten vorwärts, dann 3 Minuten rückwärts – und dann wieder von Vorne. Soviel Wiederholung und so viele Rückwärts-Szenen hat es in einem Film vermutlich noch nicht gegeben. Auch die nonlineare Erzählweise der eingestreuten Rückblicke, die Tatsache, dass nur eine der zwei Hauptfiguren sprechen kann und der wilde Genremix aus Kammerspiel- und Fantasy-Film mit Steampunk-Touch sind ungewöhnlich – und dennoch für mich auch sehr persönlich.
In diesem Film konnte ich elementare Themen aus meinen bisherigen Kurzfilmen und Musikvideos wieder aufgreifen und vertiefen. Was ist Realität? Was ist Zeit? Wie nutzen wir unser Leben? Was wäre, wenn die Kausalität der Dinge aufgehoben wäre? Würden wir uns verändern oder so bleiben wie wir sind? Gleichzeitig konnte ich die Geschichte in meine eigene Lebensrealität setzen: Meine Heimatstadt Frankfurt in Kombination mit dem manchmal recht tristen Alltag eines Fernsehschaffenden, der am Computer Zeitlinien verschiebt.